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Freitag, 19. Oktober 2012

Bescheidene Meinung zu "Der 50/50 Killer" von Steve Mosby

Autor: Steve Mosby
Übersetzer: Doris Styron
Verlag: Droemer
ISBN: 978-3-426-19767-7


Buchrückseite:



50/50 Opfere deine Liebe - und du überlebst.


Der 50/50 Killer hat es auf junge Paare abgesehen.
Eiskalt quält und manipuliert er sie eine Nacht lang, um die Liebe zwischen ihnen zu zerstören. Nur wer den anderen verrät, sieht den Morgen noch heraufdämmern. 
Als die Polizei eines Nachts einen verstörten jungen Mann aufgreift, der Folterspuren aufweist, ist Detektive Mercer klar, dass der Killer neue Opfer gefunden hat...



Tja, wo fange ich an. Am besten direkt bei dem Text auf der Buchrückseite. Zum einen trifft der zweite Teil (wie es leider zu oft bei Klappentexten vorkommt) nicht wirklich so zu.
Und der erste Teil weckt hohe Erwartungen, die - leider, leider nicht erfüllt werden.
Und das hat mich schon ziemlich enttäuscht. Habe ich mir doch wirklich viel von diesem Thriller versprochen.

Die Idee ist auch ausgesprochen gut und eigentlich sowas von vielversprechend. Ein Mörder der darauf aus ist, Liebespaare sich gegenseitig verraten zu lassen. Der dafür sorgt ihre Liebe und ihr Vertrauen zueinander zu zerstören, mit körperlicher, aber auch mit seelischer Folter.
Das könnte so spannend sein, selbst wenn man auf blutige Details verzichtet und nicht alles haarklein ausführt, es könnte einen dazu bringen zu schlucken und mitzuleiden. Nur ist es das nicht und tut es das nicht.

Die Paarbeziehungen und wie sie zerstört werden, bleiben zu oberflächlich und zudem kommt es nicht zu vielen solcher Taten, die man als Leser "miterleben" könnte.
Erst ganz zum Ende hin kamen bei mir Emotionen auf und ich habe zuerst die Handlungen des letzten Paares und dadurch das Grundthema für mich näher betrachtet. Eine Betrachtung die dem Buch vielleicht gut getan hätte. Vielleicht aber auch eher nicht, denn dafür muss man es als Autor schaffen die Emotionen auch zu transportieren und das gelang ihm bei mir jedenfalls nur bedingt.

Alle Charaktere bleiben flach und schaffen es nicht großartig Sympathien zu wecken. Auch wenn man unheimlich viel aus deren Seelenleben präsentiert bekommt. Die verschiedenen Kapitel erzählen von verschiedenen handelnden Personen, der Ermittler Mark ist hierbei der einzige, der aus der Ich-Perspektive erzählt.
Die privaten Sorgen und Probleme der einzelnen Personen nehmen viel Raum ein.

Bisschen viel Raum. Diese sind zwar auf eine gewisse Weise wichtig für den Verlauf, aber einfach zu weit ausgeführt und leider stellenweise sehr langweilig.

Es zieht sich einfach und es passiert leider nicht sonderlich viel, liest man die ersten und die letzten hundert Seiten hat man alles spannende erfahren.
Netter Twist am Ende, der aber auch nichts wirklich neues oder völlig Unerwartetes war.

Und was mich auch ein wenig störte: die Motivation des Täters. Wieso, weshalb, warum? Das war mir zu schwammig. 

Der Schreibstil ist dabei dennoch sehr flüssig. Eher kurze Sätze, lange, verschachtelte Sätze findet man, soweit ich mich erinnere, nicht. Daher war das Buch auch schnell durchgelesen.

Und da bin ich dann schon beim letzten Punkt: "soweit ich mich erinnere" und das bedeutet ja nun leider, dass ich das meiste aus dem Buch schon wieder vergessen habe und das ist ja nun nicht wirklich etwas positives. Gelesen und bald schon wieder vergessen.

Es ist kein wirklich schlechtes Buch, nein das nun auch nicht, aber es barg soviel Potenzial, welches in meinen Augen verschenkt wurde. Es ist gut "weg" zu lesen, so für zwischendurch und wenn es nun schon einmal da ist... Aber es extra anzuschaffen kann ich nicht empfehlen.


LG, Honigmädchen



Tante Edit(h): Rechtschreibfehler und Satzbaufehler größtmöglich behoben. Hmpf, ich sollte nicht mehr schreiben, wenn ich müde bin :-)

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